„Nichts macht die Menschen besser, als wenn man sie für gut hält!“
dieses Zitat kann ich leider nicht mehr zuweisen, aber es war schon zu Beginn meiner Führungstätigkeit einer meiner wichtigsten Glaubenssätze nach denen ich mich immer gerichtet habe. Mit erstaunlichen Erfolg.
Als ich Jahre später vom Pygmalion-Effekt gelesen habe , wusste ich warum und war dankbar dass es eine zweifellos wissenschaftliche Bestätigung gab.
Ich konnte diesen Effekt viele Jahre in unzähligen Situationen beobachten und seine Wirkung auch am eigenen Leib erfahren und spüren. Sowohl im Positiven wie Negativen.
Der Pygmalion-Effekt: Gute Erwartungen bewirken gute Leistungen
Der "Rosenthal-Effekt" - Beeinflussung des Ergebnisses durch die Erwartungen des Experimentators. Rosenthal testete z. B. zu Beginn eines Schuljahres alle Kinder der 18 Klassen einer Schule. Dann gab er den Lehrern die Namen einzelner Schüler, die dem Testergebnis zufolge eine "ungewöhnlich gute schulische Entwicklung" nehmen sollten (insgesamt 20% der Schüler). Die Namen der "Hochbegabten" waren wiederum streng nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. In den höheren Schulklassen hatte die Lehrererwartung nur einen geringen Einfluß auf die Leistung der Schüler, in den unteren Klassen war der Effekt jedoch dramatisch. (Robert Rosenthal ist ein in Deutschland geborener amerikanischer Psychologe)
Der Erfolg einer Klasse, eines Teams, eines Unternehmens hängt nicht zuletzt davon ab, in welchem Licht Vorgesetzte ihre Mitarbeiter betrachten, was sie ihnen zutrauen und mit ihnen zusammen anpacken.
Halten Sie Ihre Leute für unfähig, faul, phantasielos, mittelmäßig? Tja, große Schritte wagt man wohl nicht, wenn man glaubt, mit Zwergen zu wandern.
Strategien zur Verringerung
Wie bei allen unbewussten Vorurteilen lassen sich beim Pygmalion-Effekt die Wirkungen nicht vermeiden, sondern nur durch bewusste Reflexionsschleifen verringern.
„Was gefällt mir an einer Person? Was sind seine/ihre wichtigsten Fähigkeiten? Was macht er/sie besonders gut? Was finde ich intuitiv an der Arbeit gut?“.
Durch eine gezielte Fokussierung auf die Person können wir eventuelle falsche oder verzerrte Bilder verändern. Zudem können Systematisierungen von Prozessen (z.B. einheitliche Beurteilungskriterien, standardisierte Fragen bei Interviews usw.) sowie Entscheidungen im mehr-Augen-Prinzip bei der Vermeidung des Pygmalion unterstützen.